Der Wandel im Freizeitverhalten unserer Jugendlichen und die Alterspyramide ist auch an den beiden Traditionsvereinen des HC Sulzbach und der Handballgemeinschaft SGS/TV Amberg nicht spurlos vorbei gegangen. So zerbrechen sich die Verantwortlichen schon seit einigen Jahren die Köpfe, wie man gegen den Zeitgeist ankämpfen kann, um den Nachwuchs für die ambitionierten Vereine qualitativ und quantitativ wieder auf einen Level zu bringen, der den Ansprüchen der beiden Clubs genügt.
Nachdem in keiner der beiden Städte ein brauchbares Konzept aus eigener Kraft umgesetzt werden konnte, wurde in den letzten Jahren immer öfter der Wunsch geäußert, doch mit anderen Vereinen zusammen zu arbeiten, um den Vorsprung der Handball-Metropolen aus Franken einzuholen. So entstand vor einem Jahr der erste zarte Versuch eine leistungsstarke männliche A-Jugend zu bilden, die aus den Talenten des HC Sulzbach und der HG Amberg bestand. Der Einfachheit halber wechselten die Amberger Jungs einfach nach Sulzbach und das Projekt begann. Mit großem Erfolg, denn das neu formierte Team holte sich in der abgelaufenen Saison den Meistertitel in der Landesliga. Das machte Lust auf mehr und so setzten sich die Vorstände der beiden Vereine schon vor geraumer Zeit zusammen, um die weitere Zusammenarbeit zu planen.
Schnell war klar, dass ein hin- und her-wechseln der Jugendlichen auf Dauer nicht funktioniert und so führten die Gespräche unweigerlich zur Bildung einer männlichen Jugendspielgemeinschaft, die einige Wochen später den Namen JSG Amberg/Sulzbach erhielt.
Die Idee begeisterte nicht nur die Abteilungsleiter und Vorstände Bernhard Karl und Wolfgang Wrosch von der HG und Christian Weiß vom HCS, sondern auch einige erfahrene Trainer, die für die Trainingsqualität des Konzepts verantwortlich zeigen. Mit Christian Rohrbach, dem Ex-Trainer der Bayernligamannschaft des HC Sulzbach und mit Roland Schmid, einem erfahrenen Auswahltrainer konnten zwei Gallionsfiguren gefunden werden, um die sich mit Christof Heiduk, Florian Andersch, Thomas Renner, Benni Termer, Mathias Prasse und Franziska Karl junge Nachwuchs-Trainer scharten, die mit viel Engagement bei der Sache sind.
Jetzt musste nur noch ein Vorstand der JSG gefunden werden. Mit Mathias Prasse konnte man schnell einen Mann finden, der mit seiner sportlichen Vergangenheit in beiden Vereinen der richtige Mann für diesen Job ist. Mit seinem Stellvertreter Sebastian Stock ist er nun für die Verwaltungsaufgaben der JSG zuständig, aber auch dafür dass die Chemie in den beiden Clubs stimmt, denn nur als gemeinsames Team, können die gesteckten Ziele erreicht werden.
In den nun anstehenden Qualifikationsturnieren startet die JSG jetzt durch. A- und B-Jugend will hier den Sprung in die Bayern- oder Landesliga schaffen, während die Ziele einer zweiten B-Jugend und der C-Jugend eher in Richtung der Bezirksoberliga oder Bezirksliga gehen. Berührungsängste unter den Jugendlichen gab es hier nicht, im Gegenteil, die Jungs aus beiden Lagern haben sich in der Vorbereitung schon als echte Teamplayer gezeigt.
Da musste schon eher bei den Eltern der Akteure Überzeugungsarbeit geleistet werden, denn die tragen natürlich die Last der Trainingsfahrten unter der Woche und auch die etwas weiteren Ausflüge zu den Auswärtsspielen. Doch auch hier bekam man fast nur positives Feedback und so starten die beiden Stammvereine, die JSG, Trainer und Jugendliche in die neue Saison und hoffen, dass die Wünsche, die hinter dem Konzept stehen auch in Erfüllung gehen.
Ein besonderer Dank geht an den Vorsitzenden des Handball-Bezirkes Ostbayern, Werner Guzik, der uns vor allem bei der Bildung der JSG und der damit verbundenen Genehmigung durch den BHV sehr unterstützt hat.