Nach zehn Jahren Landesliga haben die Sulzbacher Handballer endlich ihren Traum vom Aufstieg verwirklicht. Nach einer begeisternden Saison, die mit der souveränen Meisterschaft endete, beginnt für die Truppe von Coach Christian Rohrbach am 17. September das Abenteuer Bayernliga. Da es die Spielleitung gut mit den Herzogstädtern gemeint hat, startet die Runde gleich mit einem Paukenschlag. Zum ersten Heimspiel empfängt der HCS gleich den hochgelobten Nachbarn aus Auerbach, der als Tabellenzweiter die letzte Saison beendete und nicht nur deshalb als Topfavorit der neuen Runde gilt.
Nicht nur zu dieser Partie erwarten die Verantwortlichen des Handballclubs bis zu 1000 Zuschauer und so waren einige Änderungen nicht zu umgehen. Die Spiele in der Bayernliga Damen und Herren finden ausschließlich in der größeren Krötenseeschulhalle statt. Außerdem hat man die Anwurf-Zeit am Samstag auf 15.30 Uhr (Herren) und 17.30 Uhr (Damen) vorverlegt, um den noch größeren Reinigungsaufwand zu bewältigen. An den Sonntagen beginnen in der Regel die Damen um 14.30 Uhr und danach kommen die Herren um 16.30 Uhr.
Neue Halle, neue Zeiten und auch neue Mannschaft? Nein, auch wenn Trainer Rohrbach sicher noch gerne den einen oder anderen Akteur in seinem Kader begrüßt hätte, die finanziellen Mittel aber auch die mangelnde Bereitschaft oder Qualifikation der gehandelten Kandidaten verhinderte einen Umbruch im Team. Warum auch? Bis auf Peter Andörfer, der aus beruflichen Gründen kürzer treten muss, bleibt die eingespielte Meistermannschaft zusammen, was sicher auch ein Vorteil sein kann. Außerdem haben die Jungs in der vergangenen Saison ihre Klasse oft genug bewiesen und verdienen das Vertrauen des Trainers und der Fans.
Einen Neuzugang gibt es aber doch. Mit dem bayernligaerfahrenen Michal Kaspar aus Winkelhaid wurde die vakante Kreisläuferposition gezielt verstärkt. Der Modellathlet aus Pilsen gilt als Wunschkandidat des Coaches und von Spielmacher Jiri Smolik, der mit seinem Freund Kaspar jahrelang in Tschechien und auch in Winkelhaid ein kongeniales Tandem gebildet hat.
In wieweit sich diese Mannschaft in der „Löwengrube Bayernliga“ durchsetzen kann muss man abwarten. Zwar gibt Vorstand Christian Weiß wie immer die Meisterschaft als Ziel aus. „Anders gehen wir doch gar nicht in eine Saison“! Doch sollte man diesmal doch eher den Experten Glauben schenken, die zumindest verhalten den Klassenerhalt als realistisch betrachten.
Hoffnung darauf machen zumindest die Sulzbacher Fans, die schon längst ihre Bayernligatauglichkeit bewiesen haben, denn während dem Team sicher ein Lehrjahr bevorsteht sind die Zuschauer aus der Herzogstadt längst in der Spitzengruppe angekommen.
Belohnt werden sie dem Besten, was der bayerische Handballsport zu bieten hat. Neben dem schon erwähnten SV 08 Auerbach werden auch die Teams aus Rödelsee, Bayreuth und Lohr als Aufstiegskandidaten gehandelt. Sehr interessant werden aber auch die „Derbys“ gegen Roding, Erlangen und Winkelhaid. Gegen die Mitaufsteiger aus Coburg und Simbach gilt es natürlich zu punkten, während die Teams aus Rotheburg, Ottobeuren, Fürstenfeldbruck und Haunstetten mehr oder weniger große Unbekannte sind.
So wartet auf Spieler und Fans ein hochinteressantes Jahr, in dem die Sulzbacher Handballer nur gewinnen können. Als Aufsteiger kann man ohne Belastung in die Runde starten, denn wie sprach schon Vorstand Weiß: “Bei mir gibt es keinen Druck, wir können auch mit einem sofortigen Wiederabstieg leben, aber der Meistertitel wäre mir schon lieber.“
Kader des HC Sulzbach:
Tor: Zdenek Vojtech, Thorsten Güthe
Rückraum: Pavel Krizek, Michael Waitz, Jiri Smolik, Peter Englhard, Sebastian Braun, Eduard Wertmiller
Außen: Thomas Hartmann, Marco Forster, Stefan Ströhl, Joachim Schmidt
Kreis: Stefan Moritz, Martin Burkhardt, Michal Kaspar